Bitterstoffe können beim Abnehmen helfen, die Verdauung ankurbeln und die Gesundheit insgesamt fördern.
Was sind Bitterstoffe?
Bekanntermaßen kennen wir fünf Geschmacksrichtungen: süß, salzig, sauer, umami (herzhaft-fleischig) und bitter. Kurz und knapp kann man sagen, dass Lebensmittel, die beim Verzehr bitter schmecken, Bitterstoffe enthalten.
Aber während vor allem süß, salzig und umami als schmackhaft empfunden werden, halten wir uns von bitteren Lebensmitteln lieber fern. Das wird uns leicht gemacht, denn Bitterstoffe werden heutzutage aus den meisten Lebensmitteln wie Rucola herausgezüchtet. Vielen schmecken sie einfach nicht.
Dabei löst der Verzehr eigentlich nur Gutes aus: Beim Essen von Lebensmitteln, die bitter schmecken, reagiert der Körper sofort, indem zum Beispiel der Magen-Darm-Trakt vermehrt Magen- und Gallensäfte produziert und absondert. Das fördert die Verdauung, erleichtert die Fettverbrennung und stoppt sogar Heißhunger auf Süßes.
Warum helfen Bitterstoffe beim Abnehmen?
Im asiatischen Raum gibt es schon seit Jahrhunderten einen Trick: Häufig wird auch Ingwer in Süßigkeiten gemischt. Der leicht bittere Geschmack verringert die Lust auf mehr.
Clever, denn Bitterstoffe sind Appetitzügler und hemmen Heißhunger-Attacken. Und: Die beschleunigte Verdauung bei der Aufnahme von Bitterstoffen bewirkt, dass das Sättigungsgefühl früher einsetzt – man also automatisch weniger isst.
So nimmt man Bitterstoffe am besten zu sich
Bitterstoffe sind also gesund und können beim Abnehmen helfen. Aber: Für diesen Effekt über die Nahrung ausreichend viele Bitterstoffe aufzunehmen, ist gar nicht so einfach. Theoretisch können die Stoffe zwar über die normale Ernährung, zum Beispiel über Rucola, Radicchio, Artischocken oder Rosenkohl zugeführt werden. Jedoch wurde der Geschmack dieser Lebensmittel inzwischen häufig durch Züchtung verändert, sodass nicht mehr genügend Bitterstoffe enthalten sind, um den Appetit zu zügeln und damit abzunehmen.
Um die volle Wirkung der gesunden Stoffe zu entfalten, sind deshalb Ergänzungsmittel wie Kapseln, Pulver oder Tropfen zu empfehlen. Das sind unsere Favoriten im Überblick:
1. Bitterstoffe als Tropfen
Da mit der normalen Ernährung nur geringe Mengen der gesunden Bitterstoffe aufgenommen werden, sind Bitterstoff-Tropfen die perfekte Alternative. Sie sind mit Alkohol vermengt, da nur so alle wichtigen Nährstoffe aufgenommen werden können.
Einfach nach der Mahlzeit oder bei Heißhunger auf Süßes etwa 25 Tropfen auf die Zunge geben. Die Wirkung: Der Appetit wird gehemmt und eine gesunde Verdauung sowie das Abnehmen werden gefördert.
2. Als Pulver zum Kochen
Ähnlich wie die Tropfen funktioniert Bitterstoff-Pulver. Der Vorteil: Das Pulver kann beim Kochen einfach wie ein Gewürz verwendet werden – zum Beispiel als Dressing-Zutat oder im Smoothie.
3. Bitterstoff-Tee
Bitterstoffreiche Kräuter eignen sich wunderbar, um daraus einen gesunden Tee zu brühen. Der Vorteil: Anders als zum Beispiel in den Tropfen ist in dem Tee kein Alkohol enthalten.
4. Kapseln zum Einnehmen
Alternativ können die gesunden Bitterstoffe auch vor den Mahlzeiten einfach geschluckt werden. Dazu drei Mal täglich die Kapseln mit ausreichend Wasser zu sich nehmen.
Tipp: Besonders wirksam sind Bitterstoffe morgens auf nüchternen Magen. Am besten geht das mit ein paar Tropfen Bitter-Essenz, die man auf der Zunge zergehen lässt oder mit einem Tee mit hohem Gehalt an pflanzlichen Bitterstoffen.
Diese Lebensmittel sind reich an Bitterstoffen
Generell unterscheidet man in der Pflanzenheilkunde zwischen drei Arten von Bitterstoffen:
- Amara tonica bzw. Amara pura: Amara steht für „bitter“, tonica bedeutet „tonisch“ also stärkend. Zu dieser Gruppe gehören vor allem bittere Kräuter wie der gelbe Enzian. Nach Verdünnung der Hochgebiergspflanze hat diese einen bitteren Geschmack. Auch der Löwenzahn zählt zu dieser Gattung und regt die Aktivität von Leber und Galle an. Beide sorgen für eine gute Verdauung und Verträglichkeit von Lebensmitteln.
- Amara aromatica: Die Bitterstoffe der Gattung Amara aromatica enthalten ätherische Öle. Sie wirken stärkend, erwärmend und boosten auf natürliche Weise Immunsystem und Verdauung. Hinzu kommen die positiven Effekte der Öle – zum Beispiel können sie eine krampfhemmende oder entzündungshemmende Wirkung entfalten. Beispiele sind Wermut, Bitterorange, Melisse oder Salbei.
- Amara acria: Typisch für diese Gattung ist der scharfe Geschmack – etwa in Ingwer oder Galgant zu finden. Die Pflanzen werden deswegen oft, zum Beispiel in der asiatischen Küche, als Gewürz verwendet. Die Bitterstoffe regen die Darmbewegung sowie die Verdauung an und beugen Magen-Darm-Beschwerden vor.
Neben Kräutern enthalten natürlich auch viele gesunde Lebensmittel Bitterstoffe. Dazu gehören Getränke wie Kaffee oder grüner Tee. In Salatsorten wie Rucola, Chicorée und Radicchio sind ebenfalls Bitterstoffe enthalten – aber auch in Artischocken, Rosenkohl und Brokkoli.
Dabei empfiehlt es sich übrigens auf Bio-Gemüse zu setzen, denn diese enthalten einen höheren Anteil an wichtigen Bitterstoffen. Der Grund? Die Pflanzen werden beim Anbau nicht mit künstlichen Pestiziden behandelt. Um sich also gegen Fressfeinde zu wehren, produzieren sie mehr gesunde Bitterstoffe. Deshalb: Beim nächsten Supermarkt-Besuch auf Bio-Gemüse setzen, um die wertvollen Bitterstoffe in die Ernährung zu integrieren.