Körperfett ist nicht gleich Körperfett, denn ist die eine Gewebe-Form für den Körper lebensnotwendig, kann die andere Krankheiten und Problemzonen verursachen. Und genau wie die Wissenschaft zwischen sechs verschiedenen Fett-Typen unterscheidet, sollte man auch beim Abnehmen auf die Unterschiede achten.
Typ 1: Essentielles Fett
Essentielles Fett ist der Fettanteil im Körper, der lebensnotwendig ist. 10 bis 13 Prozent des persönlichen Gewichts sollte es deshalb ausmachen, um gesund durchs Leben zu gehen. Es hilft uns dabei, Vitamine aus der Nahrung zu absorbieren, die Körpertemperatur zu regulieren und den Hormonhaushalt in Balance zu halten. Durch radikale Diäten und übertriebene Fitness-Routinen magern sich viele Frauen aber unterhalb des empfohlenen Prozentsatzes herunter. Sie tragen dann oftmals weniger als 10 Prozent des essentiellen Fettgewebes am Körper. Ausbleibende Perioden und sinkende Fruchtbarkeit, aufgrund hormoneller Störungen, ständiges Frösteln, Mangelerscheinungen oder unregelmäßige Blutzucker-Werte sind nur ein paar der drastischen gesundheitlichen Folgen.
Die beste Strategie, es loszuwerden: Absolut nicht notwendig, denn für einen gesunden, funktionierenden Körper ist essentielles Fettgewebe unentbehrlich.
Typ 2: Weißes Fett
Weißes Körperfett wird auch Depotfett genannt, es macht den größten Anteil im Körper aus. Es ist Schutzpolster für unsere inneren Organe, produziert Hunger regulierende Hormone wie Leptin und eine spezielle Form von Östrogen und hat die besondere Eigenschaft Energie aus der Nahrung in Depots zu speichern. Diese Reserven dienen dem Körper für Notfälle. Doch speichert man zu viel des weißen Fettes ab, äußern sich diese Depots als lästige Speckpölsterchen und Übergewicht, der Hormonhaushalt gerät aus der Bahn.
Die beste Strategie, es loszuwerden: Wer an Übergewicht leidet, sollte weißes Fett abbauen. Das funktioniert am besten mit einer Kombination aus regelmäßigem Ausdauer- und Krafttraining. Zum anderen sollte man das Gewebe nicht mehr mit raffinierten Kohlenhydraten füttern und stattdessen auf eine frische, zuckerarme und ausgewogene Ernährung aus gesunden Fetten, Vitaminen, Proteinen und Vollkornprodukten setzen. Ebenfalls Killer für eine schlanke Figur sind gesättigte Fettsäuren, die man in Käse, Wurstprodukten, fertigen Backwaren, Butter, Schokolade oder Schweinefleisch findet.
Diese sollte man gegen ungesättigte Fettsäuren aus Avocados, Nüssen, Lachs oder Pflanzenölen austauschen. Und: Crash-Diäten bringen nichts! Denn sobald du den Körper in extremen Hungermodus versetzt, speichert er jede Kleinigkeit an Nahrung in seinen Fettdepots ab, um auf weitere „Notfällen“ vorbereitet zu sein.
Typ 3: Braunes Fett
Braunes Fett ist der „gute“ Gegenspieler zu weißem Fett. Anstatt Energie zu speichern, verbrennt es diese nämlich, um Wärme zu erzeugen und den Körper auf einer stabilen Temperatur von 37 Grad zu halten. Braunes Fett wurde bislang nur im menschlichen Körper nachgewiesen, Säuglinge besitzen einen besonders hohen Anteil davon.
Die beste Strategie, es loszuwerden: Anstatt das Gewebe loswerden zu wollen, sollte man hier besser weißes in braunes Fett umwandeln. Ob das überhaupt möglich ist, bleibt leider noch offen, denn die Wissenschaft steht hier noch vor einem großen Fragezeichen. Fest steht aber, dass sobald sich die Aktivität von braunem Fett erhöht, auch weißes Fett plötzlich Kalorien verbrennt. Um diesen Prozess anzukurbeln hilft folgender Hack: Schlafe für mehrere Wochen bei einer kühlen Temperatur von 15 Grad im Schlafzimmer, im Winter also einfach das Fenster offen lassen.
Typ 4: Beiges Fett
Das Gewebe ähnelt trotz völlig eigener Zellstruktur braunem Fettgewebe, denn auch der beige Anteil verbrennt Energie, anstatt sie in Depots abzuspeichern. Die Wissenschaft glaubt mit dem beigen Fett auf eine Lösung gegen Übergewicht gestoßen zu sein – steht aber noch ganz am Anfang der Forschungen.
Die beste Strategie, es loszuwerden: Hier gibt es noch zu wenig wissenschaftliche Information, doch es gelten ähnliche Regeln, wie bei braunem Fett.
Typ 5: Unterhautfett
Wie der Name bereits verrät, liegt das Unterhautfett direkt unter der Hautoberfläche. Es macht etwa 90 Prozent des gesamten Fettanteils im Körper aus und ist eine Mischung aus braunem, beigen und weißem Fett.
Die beste Strategie, es loszuwerden: Unterhautfett ist nicht weiter störend, es sei denn, es lagert sich zu viel des weißen Fettes ab. Mit einem professionellen Hautfalten-Test, der in manchen Fitnessstudios angeboten wird, kann man diesen Anteil messen. Willst du es loswerden, musst du dieselben Abnehmregeln von Typ 2 befolgen.
Typ 5: Viszeralfett
Viszeralfett ist weißes Fett, das sich in der Bauchhöhle ablagert und dort innere Organe wie das Herz oder die Leber umschließt. Baut sich eine zu große Schicht dieser Fett-Art auf, kommt es zu einem „Bäuchlein“. Bauchfett ist aber nicht nur Feind Nr. 1 für eine straffe Mitte, sondern kann auch die Gesundheit gefährden. Das Gewebe produziert ein Protein, das zu Diabetes Typ 2 führen kann. Auch Brustkrebs, Schlaganfälle, Alzheimer und viele weitere Krankheiten sind mit einem Übermaß an Viszeralfett verknüpft, wie die Wissenschaft herausfinden konnte.
Die beste Strategie, es loszuwerden: Gegen das lästige Viszeralfett am Bauch hilft eine Ernährung ohne industriell verarbeitete Lebensmittel, denn diese können Entzündungen hervorrufen und das Wachstum des Gewebes fördern. Besser als Fertigprodukte sind deshalb natürliche Lebensmittel auf dem Teller, ungesättigte Fettsäuren, Vollkornprodukte, Ballaststoffe und viele Proteine. Ebenfalls wichtig ist genügen Schlaf: minimal fünf Stunden sollten es pro Nacht sein, optimal sind sieben bis neun Stunden. Und auch das Workout darf nicht zu kurz kommen: Wie immer ist eine Kombi aus Krafttraining und Cardio am schlausten, gegen das Bauchfett sollen Kraft-Übungen aber besonders erfolgreich wirken.