Nährstoffe übernehmen unzählige lebensnotwendige Funktionen in unserem Körper. Die meisten Nährstoffe können über eine ausgewogene und natürliche Ernährung in ausreichender Menge aufgenommen werden. Es gibt jedoch verschiedene Gründe, warum es bei einzelnen Nährstoffen zu einem Mangel kommen kann.
Hier sind die häufigsten auftretenden Nährstoffmängel.
1 Eisenmangel
Eisen gehört zu den essenziellen Mineralien und ist ein wesentlicher Bestandteil der roten Blutkörperchen, die mit Hämoglobin Sauerstoff zu den Zellen transportieren.
Eisenmangel ist sehr häufig, besonders bei jungen und menstruierenden Frauen, Kindern und Schwangeren.
Durch einen Eisenmangel sinkt die Menge an roten Blutkörperchen, wodurch weniger Sauerstoff durch den Körper transportiert werden kann.
Häufige Symptome von Eisenmangel sind Müdigkeit, allgemeine Schwäche, ein geschwächtes Immunsystem und eine beeinträchtigte Gehirnfunktion.
Besonders bei einer pflanzlichen Ernährungsweise ist es wichtig, bewusst mehr eisenreiche Lebensmittel zu sich zu nehmen, da diese größtenteils Nicht-Häm-Eisen enthalten, welches schwerer absorbiert wird.
Zu den eisenreichen Lebensmittel gehören gekochte Kidneybohnen, Samen wie Kürbiskerne und Sesam, sowie Brokkoli, Kohl und Spinat.
2 Calciummangel
Calcium ist ein wichtiges Mineral für Knochen und Zähne und dient im gesamten Körper als Signalmolekül. Ohne Calcium könnten unser Herz, unsere Muskeln und unsere Nerven nicht funktionieren.
Die Calciumkonzentration im Blut wird konstant gehalten und die überschüssige Menge wird in den Knochen eingelagert. Sobald zu wenig Calcium über die Nahrung aufgenommen wird, werden die Calciumreserven aus den Knochen genutzt.
Dies führt zu Osteoporose, die durch weichere und brüchigere Knochen gekennzeichnet ist.
Zu den calciumreichen Lebensmittel gehören Mohn, Sesam, Mandeln, Grünkohl, Feigen, Kichererbsen, Brokkoli, Spinat Rucola und Tofu.
3 Vitamin-A-Mangel
Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin, das für gesunde Haut, Zähne, Knochen, Zellmembrane und Augenpigmente benötigt wird.
Ein Vitamin-A-Mangel beeinflusst das Immunsystem, führt zu vorübergehende und dauerhafte Augenschäden und kann sogar zur Erblindung führen.
Zu den Vitamin-A-reichen Lebensmitteln gehören Süßkartoffeln, Möhren und dunkles Blattgemüse.
Hohe Mengen an Vitamin A wie Beta-Carotin können dazu führen, dass die Haut leicht orange wird, was nicht gefährlich ist.
4 Jodmangel
Jod ist ein essenzielles Mineral, das für die Produktion von Schilddrüsenhormonen benötigt wird.
Schilddrüsenhormone sind an verschiedene Prozessen im Körper beteiligt. Dazu gehören das Wachstum, die Entwicklung des Gehirns, die Erhaltung der Knochen und die Regulation der Stoffwechselrate.
Häufige Symptome von Jodmangel sind eine vergrößerte Schilddrüse, erhöhte Herzfrequenz, Kurzatmigkeit und Gewichtszunahme.
Ein Jodmangel kann besonders bei Kindern zu schweren Nebenwirkungen, geistige Behinderungen und Entwicklungsstörungen führen.
Zu den jodreichen Lebensmittel gehören Meeresalgen wie Kelp, Kombu, Dulse, Wakame und Nori, sowie Fisch, Milchprodukte und Eier. Gemüse wie Feldsalat, Brokkoli und Spinat enthalten Jod in geringeren Mengen.
5 Vitamin-D-Mangel
Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin, das im Körper wie ein Steroidhormon wirkt.
Es gelangt durch den Blutkreislauf in die Zellen und beeinflusst, welche Gene aktiviert oder deaktiviert werden. So gut wie jede Zelle in unserem Körper verfügt über Vitamin-D-Rezeptoren.
Vitamin D wird aus Cholesterin in der Haut gebildet, wenn Sonnenlicht aufgenommen wird. Personen, die weiter weg vom Äquator leben, haben weniger Sonnenschein und leiden unter größerem Vitamin-D-Mangel.
Bei Erwachsenen führt ein Vitamin-D-Mangel zu Muskelschwäche, einem geschwächten Immunsystem, Knochenschwund und einem erhöhten Risiko für Frakturen und Krebs. Bei Kindern kann es zu Wachstumsstörungen und weichen Knochen kommen.
Nur wenige Lebensmittel enthalten größere Mengen Vitamin D. Die meisten davon sind tierische Lebensmittel wie Lebertran, Lachs, Makrelen, Sardinen, Forellen oder Eigelb.
Personen, die unter einem Mangel leiden sollten versuchen, den größten Bedarf über die Sonne zu decken. Alternativ können natürliche Ergänzungsmittel helfen.
6 Vitamin-B12-Mangel
Vitamin B12 ist ein wasserlösliches Vitamin, das für die Blutbildung und die Gehirn- und Nervenfunktion benötigt wird.
Jede Zelle in unserem Körper benötigt Vitamin B12, um optimal funktionieren zu können. Unser Körper ist nicht in der Lage dieses wichtige Vitamin selbst herzustellen, weshalb die Aufnahme über die Nahrung wichtig ist.
Bis auf Meeresalgen und Tempeh, enthalten überwiegend tierische Produkte Vitamin B12.
Die Aufnahme von Vitamin B12 ist komplexer als bei anderen Vitaminen, weil es die Hilfe von Glykoprotein benötigt.
Häufige Symptome von Vitamin-B12-Mangel sind die Vergrößerung der roten Blutkörperchen, die Beeinträchtigung von Gehirnfunktionen und ein erhöhter Homocysteinspiegel, was zu verschiedenen Krankheiten führen kann.
Zu den tierischen Vitamin-B12-Quellen gehören Innereien, Fleisch, Fisch, Eier, Käse, Milch.
Zu den pflanzlichen Vitamin-B12-Quellen gehören Algen wie Spirulina, Chlorella und Afa-Algen, sowie ungeschältes Wurzelgemüse, Wildpflanzen und fermentierte Sojaprodukte wie Miso, Shoyu und Tempeh.
7 Magnesiummangel
Magnesium ist ein Mineral im Körper, das für die Knochen- und Zahnstruktur benötigt wird und an mehr als 300 Enzymreaktionen beteiligt ist.
Zu wenig Magnesium im Blut führt zu Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, zu viel Bauchfett, Bluthochdruck, erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte und Osteoporose.
Häufige Symptome sind abnormaler Herzrhythmus, Muskelkrämpfe, Müdigkeit und Migräne.
Zu den magnesiumreichen Lebensmitteln gehören Vollkorn, Nüsse, roher Kakao und grünes Blattgemüse wie Spinat.
Grundsätzlich kann bei jedem Nährstoff ein Mangel oder ein Ungleichgewicht entstehen. Besonders heranwachsende Kinder, Sportler, schwangere Frauen und ältere Leute haben ein erhöhtes Risiko für bestimmte Mängel.
Der beste Weg einen Nährstoffmangel zu verhindern, ist eine ausgewogene Ernährung auf Basis echter Lebensmittel.
Natürliche Ergänzungsmittel sollten nur integriert werden, wenn nicht ausreichend über die Nahrung aufgenommen werden kann.