Welche natürlichen Schlafmittel gibt es?
Man dreht sich ständig hin- und her und kommt einfach nicht zur Ruhe. Schlechter Schlaf vermiest einem gerne mal den ganzen Tag und ist zudem auf Dauer schlecht für die Gesundheit. Denn wer oft unausgeschlafen ist, ist am Tag weniger konzentriert und geht mit Stress schlechter um.
Mit natürlichen Schlafmitteln setzt du deinen qualvollen Nächten ein Ende und schläfst endlich wieder entspannt ein. Welche davon unsere Favoriten sind, erfährst du hier.
1. Baldrian
Baldrian, ist das älteste und bekannteste natürliche Schlafmittel überhaupt. Es ist bewiesen, dass die Heilpflanze das Einschlafen beschleunigt und die Schlafqualität verbessert. Wegen seiner beruhigenden Wirkung wird Baldrian auch gerne bei Prüfungsangst oder Stress genutzt.
So wirkt es: In der Wurzel des Baldrians stecken ätherische Öle, die eine beruhigende Wirkung auf unseren Körper haben. Diese Stoffe interagieren mit dem Neurotransmitter GABA. Das ist ein chemischer Botenstoff, der dabei hilft, Nervenimpulse im Gehirn zu regulieren. Forscher haben nämlich herausgefunden, dass zu niedrige GABA-Werte und schlechter Schlaf im Zusammenhang stehen.
2. Zitronenmelisse
Die Verwendung von Zitronenmelisse reicht bis ins Mittelalter zurück. Schon damals wusste man sich bei Einschlafproblemen mit der Heilpflanze zu helfen. Zitronenmelisse, auch Melissa officinalis, ist eine Pflanze, dessen Wirkstoffe sehr beruhigend und schlafauslösend wirken.
So wirkt es: Die Blätter der Heilpflanze enthalten ätherische Öle sowie Rosmarin- und Chlorogensäure, welche gegen Anspannung wirken und die Entspannungsphase vor dem Schlafen verbessern.
Ein beliebte Alternative ist die Einnahme von Zitronenmelisse in Tablettenform, da die Heilpflanze ihre Kraft in Kombination mit anderen Stoffen (wie z.B. Baldrian) sehr gut entfaltet. Hervorragend eignet sich Zitronenmelisse auch als Badezusatz oder Öl.
3. Lavendel
Dass Lavendel eine der vielseitigsten Pflanzen ist, ist längst kein Geheimnis mehr. Schließlich hilft der Alleskönner bei kleinen Hautverletzungen, gegen Muskelkater und Erschöpfung, soll Stress abbauen und ist obendrein ein pflanzliches Schlafmittel.
So wirkt es: Durch seine beruhigenden Eigenschaften hilft Lavendel, das Nervensystem auszugleichen und Stress zu reduzieren. Das blaue Kraut lässt einen so schneller zur Ruhe kommen und besser einschlafen.
Anwendungsmöglichkeiten von Lavendel:
Du hast viele Möglichkeiten, Lavendel in deine Schlafroutine zu integrieren. Sehr gerne wird das Heilkraut als Tee getrunken oder als Kapseln eingenommen.
Für den Tee übergießt du ein bis zwei Teelöffel getrocknete Lavendelblüten mit 150 Millilitern heißem Wasser und lässt ihn zehn Minuten ziehen.
Alternativ legst du dir ein Duftsäckchen mit Lavendelblüten unter dein Kopfkissen oder gibst ein paar Tropfen Lavendelöl in eine Duftlampe.
4. Mandelmilch mit Honig
Milch mit Honig ist ein wahrer Klassiker unter den Schlafmitteln. Schon damals als Kind war heiße Milch mit Honig Mamas oder Papas Lösung, wenn man mal nicht einschlafen konnte.
So wirkt es: Mandelmilch enthält die Aminosäure Tryptophan, welche im Gehirn in das Schlafhormon Melatonin umgewandelt wird. In Kombination mit Honig, welcher Fruchtzucker enthält, kann dieser Prozess beschleunigt werden. Außerdem fördert die Wärme der Milch den Verdauungsprozess im Magen, was generell immer etwas schläfrig macht.
5. Hopfen
Längst bevor Hopfen zum Bestandteil von Bier wurde, war er als Heilpflanze bekannt. Experten vermuten nämlich, dass die Pflanze auf das Gehirn ähnlich wirken soll wie das Schlafhormon Melatonin.
So wirkt es: Die weiblichen Hopfenzapfen werden als pflanzliches Mittel gerne bei Schlafstörungen empfohlen, da diese schlaffördernde und beruhigende Eigenschaften haben. Das gute am Hopfen ist, dass man sich am nächsten Morgen nicht benommen fühlt. Außerdem gibt es anders als bei chemischen Schlafmitteln keinen Gewöhnungseffekt.
Die Heilpflanze hilft außerdem gegen Angstzustände und innere Unruhe. Dadurch, dass im Hopfen Bitterstoffe enthalten sind, regt das pflanzliche Mittel zudem die Verdauung an und kann Magenbeschwerden lindern.
Wann sollte man natürliche Schlafmittel nehmen?
Bei leichten Schlafproblemen können dir schon Hausmittel und rezeptfreie Schlafmittel aus der Apotheke helfen, schneller und besser zu schlafen. Anders als bei chemischen Schlafmitteln machen natürliche Schlafmittel auch nicht abhängig und können deshalb über längere Zeit eingenommen werden.
Starke Schlafmittel wie etwa Benzodiazepine sollten nur bei schwerwiegenden Schlafproblemen und immer unter Aufsicht eines/r ÄrztIn eingenommen werden.