Körbchengröße A oder D, straff oder hängend, Nippel in hellrosa oder dunkelbraun – die Brust ist das Markenzeichen einer Frau. Sie steht für Weiblichkeit und Reife. Sie kann ihr Äußeres verändern, beginnen wehzutun oder anschwellen. Aber was genau verändert die Brust? Was sagt eine veränderte Brust über die Gesundheit aus? Und wann sollte reagiert werden?
Wachsende Brüste
Wenn die Brüste zu wachsen beginnen, ist die Ursache meist eine hormonelle Veränderung. Antibabypille, hormonelle Umstellungen während des Menstruationszyklus oder die Schwangerschaft sind Auslöser vom Brustwachstum. Aber auch eine Gewichtszunahme kann den Busen vergrößern. Der Grund: Die Brust besteht neben dem Drüsengewebe zu einem großen Teil aus Fettzellen. Vermehrt sich der Fettgehalt im Körper, können auch die Brüste größer und schwerer werden. Solch eine Vergrößerung ist meist kein Grund zur Sorge.
Schrumpfende Brüste
Eine schrumpfende Brust hat mehrere Ursachen. Die zwei häufigsten sind die Gewichtsabnahme und ein sinkender Östrogenspiegel. Der Östrogenspiegel sinkt in vielen Fällen, wenn die Antibabypille abgesetzt wird oder die Wechseljahre beginnen.
Schrumpft die Brust und es entwickelt sich zusätzlich Haarausfall, Akne und eine Gesichtsbehaarung, besteht die Gefahr eines polyzystisches Ovarsyndroms (PZOS). Dieses Syndrom kennzeichnet sich durch einen erhöhten Testosteron- und DHEA-Spiegel und trägt häufig zu einer Schrumpfung der Brust bei. Solch eine Situation sollte von Arzt abgeklärt werden.
Ein weiterer Grund einer schrumpfenden Brust ist erhöhter Kaffeekonsum. In einer britischen Studie wurde festgestellt, dass die Brüste durch das Trinken von 3 Tassen Kaffee pro Tag schrumpfen können. Mit jeder weiteren Tasse wird auch die Gefahr der Schrumpfung erhöht.
Hängend oder Straff
Zwar bestimmt die DNA in erster Linie die Form des Busens, doch haben noch weitere Faktoren Einfluss auf das Aussehen der Brust: Das Alter, die Schwerkraft, die Schwangerschaft und die Stillzeit.
Je nach Alter und Brustgröße werden die haltenden Bänder der Brust stärker belastet und die Elastizität der Haut mehr beansprucht. Aus einer straffen Brust wird häufig eine tropfenförmige. Aber auch Jojo-Diäten mit ständigen Gewichtsschwankungen verursachen Dehnungen der Haut. Was ist die Lösung?
Ein guter BH hilft zwar die Wirkung der Schwerkraft entgegenzuwirken, kann aber auf Dauer eine hängende Brust verstärken. Durch das ständige Tragen eines BHs wird die natürliche Haltearbeit der Brust übernommen und das Brustgewebe auf Dauer schwächer und schlaff. Wird der BH dann ganz abgenommen, fehlt der Brust die eigenständige Haltefunktion und die Brust beginnt zu hängen.
Tipp: Für eine bessere Haltefunktion und straffere Brust sollte der BH zu Hause so oft wie möglich bei Seite gelegt werden. Bereits nach einigen BH-freien Wochen ist eine festere und straffere Brust festzustellen. Zusätzlich helfen Brust straffende Übungen die Brustmuskeln aufzubauen, und dadurch die Brüste mehr zu straffen. Dazu gehören Übungen wie Liegestütze und Bankdrücken.
Knoten und Unebenheiten
Bei vielen Frauen kommt es während des Menstruationszyklus zu klumpigen und knotenartigen Veränderungen der Brust. Dabei ist ein Knoten häufig 1 bis 2cm groß. Knoten, die sich an den Seiten der Brust, in der Achselhöhle und/oder vorne an der Brustwarze befinden, können sehr empfindlich und schmerzhaft sein (vor allem vor der Periode). Häufig handelt es sich um verhärtetes Brustgewebe. Bei menstruierenden Frauen ist solch eine Veränderung oft normal und entsteht meist symmetrisch. Jede außergewöhnliche Veränderung der Brust sollte jedoch vom Arzt untersucht werden lassen – vor allem, wenn man sich in Wechseljahren befindet.
Dichte
Eine dichte Brust besitzt einen höheren Anteil an Drüsen- und Bindegewebe und zeigt auf einem Mammografie-Röntgenbild vielmehr weißliche Stellen. Da sich auch Krebszellen auf einem Mammografie-Röntgenbild in weißer Farbe kennzeichnen, wird die Entdeckung von Brustkrebs deutlich schwieriger. Frauen mit dichtem Brustgewebe sollten gründlicher untersucht werden. Weitere Untersuchungen, wie Ultraschall oder MRT können die Diagnosestellung erleichtern.
Schmerzende Brüste
Es gibt viele Gründe für eine schmerzende Brust. Brustschmerzen können einseitig oder beidseitig auftreten. Ursachen für beidseitige Brustschmerzen sind zum Beispiel:
- hormonelle Veränderungen
- zu viel Koffein (Koffein verschlimmert fibrozystische Veränderungen)
- PMS-Veränderungen
- schlecht sitzender BH
- mildes Trauma der Brustwand (durch Stoßen oder anstrengende Brustübungen)
- ständiges Tragen einer Tasche auf der gleichen Schulter
Beidseitige Brustschmerzen sind meist gutartig und kein Hinweis auf eine schwere Veränderung der Brust. Anders sieht es jedoch bei einseitigen Brustschmerzen aus. Sie können ein Warnsignal für Veränderungen des Brustgewebes sein. Generell sollten alle unerklärlichen und dauerhaft bleibenden Brustschmerzen vom Arzt untersucht werden.
Brustdrüsensekretion
Wenn die Brust Sekret verliert, ist dies oft ein Zeichen für eine Schwangerschaft und eine beginnende Milchproduktion. Auch Frauen, die aufgehört haben zu stillen, können bis zu 2 Jahren danach etwas Sekret aus ihrer Brust verlieren.
Besteht weder eine Schwangerschaft noch ein Sekretfluss nach dem Stillen, kann das Sekret aufgrund einer sexuelle Stimulation austreten. Eine Sekretion der Brustdrüsen kann aber auch auf ein ernsteres Problem hinweisen. Hormonelle Veränderungen, wie zum Beispiel erhöhte Prolaktin-Werte, die durch Medikamente (wie die Pille oder bestimmte Antidepressiva) verursacht wurden, eine Schilddrüsenunterfunktion, Duktektasie (Verkürzung der Milchgänge während der Wechseljahre) oder im schlimmsten Fall ein Hypophysentumor können die Ursache dafür sein. Bei einem gutartigen Tumor der Brustwarze tritt oft zusätzlich etwas Blut aus der Brustwarze aus.
Eine Brustdrüsensekretion in Kombination mit Hautveränderungen und Blutungen, sollte umgehend von einem Arzt untersucht werden.
Farbänderungen
Es gibt verschiedene Ursachen einer Farbveränderung der Brust. Während der Schwangerschaft kommt es häufig zur Verdunklung und Vergrößerung der Warzenhöfe. Im Alter verdunkeln sich wiederum vermehrt die Nippel und schwellen an. Diese beiden Veränderungen sind normal. Anders sieht es jedoch im fortgeschrittenen Stadium von Brustkrebs aus. In diesem Stadium kann sich die Hautfarbe der Brust verändern, die Nippel verzogen und zusätzliche Dellen in der Haut sichtbar werden.
Die Brust verrät viel über die Gesundheit. Jede veränderte Eigenschaft der Brust weist auf eine bestimmte Ursache im Körper hin. Wird jede Veränderung wahrgenommen, kann auch richtig und frühzeitig eingegriffen werden.