Das Diäten nicht immer nur zum schnellen Abnehmen da sind, beweist unter anderem die Candida-Diät, die vor allem die Gesundheit der sensiblen Darmflora in den Fokus stellt. Nebenbei purzeln aber natürlich trotzdem die Kilos – Disziplin vorausgesetzt.
Candida-Diät: Um was geht es?
Candida ist ein Hefepilz, der im menschlichen Darm zu finden ist, aber auch an den Mundschleimhäuten und Haut wächst. Das hört sich vielleicht etwas eklig an, doch ist die Pilzart ein völlig normaler Teil unseres Organismus. Probleme gibt es allerdings, wenn es zu einer Überwucherung kommt. Und genau hier setzt die Candida-Diät an, denn sie soll das übermäßige Wachstum der Hefepilze stoppen und damit Verdauungsprobleme und andere Beschwerden mindern. Wissenschaftliche Beweise, dass die Diät wirklich eine positive Auswirkung auf den Körper sowie das Gewicht hat, gibt es leider noch nicht, trotzdem zählt es das Konzept bereits zahlreiche überzeugte Anhänger.
Candida-Überwucherung: Was passiert?
Im Darm herrscht ein natürliches Gleichgewicht an guten und schlechten Bakterien. Kommt diese Balance durch beispielsweise die Einnahme von Antibiotika, ungesunde Ernährung oder Stress durcheinander, kann es passieren, dass der Candida-Pilz überhandnimmt und den Darm regelrecht befällt. Das passiert manchmal völlig unbemerkt, doch kann es auch zu Verdauungsbeschwerden, Trägheit, dem sogenannten Reizdarmsyndrom und anderen Darm-Erkrankungen kommen. Das beeinträchtigt nicht nur das Wohlbefinden und die Gesundheit, sondern fördert auch Blähungen und eine Gewichtszunahme.
Das sind die drei Elemente der Candida-Diät
Das Anti-Pilz-Konzept setzt sich aus drei Elementen zusammen:
- Probiotika: Nahrungsergänzungsmittel mit den Mikroorganismen sollen das Wachstum guter Bakterien im Darm anregen und so das natürliche Gleichgewicht der Darmflora wiederherstellen.
- Antimykotika: antimikrobielle Substanz, die das Pilzwachstum verhindern.
- Ernährung: mit speziellen Diät-Regeln soll das Candida-Wachstum gestoppt werden.
Regeln der Candida-Diät
Die Candida-Diät startet mit einer Cleansing-Phase, die ein paar Tage durchgehalten werden muss und den Körper auf die Ernährungsumstellung vorbereiten soll. Während dieser Zeit dürfen ausschließlich Gemüse mit wenig Stärkegehalt, zuckerarme Obstsorten, gesunde Öle, Kräuter, Gewürze und Bio-Eier gegessen werden.
Danach folgt die eigentliche Diät, die in erster Linie Zucker, die meisten Kohlenhydrate sowie industriell verarbeitete Lebensmittel verbietet. Hefepilze, wie es Candida sind, nähren sich nämlich von Zucker. Im Detail sollte man deshalb auf Früchte mit hohem Fruchtzuckergehalt, raffiniertes Getreide, Thunfisch, fette Milchprodukte, fertige Gewürzmischungen, behandelte Pflanzenöle, Haushaltszucker, Zuckerersatzmittel, zuckerhaltige Getränke, Koffein sowie Alkohol verzichten. Erlaubt sind hingegen magerer Proteine, stärkearmes Gemüse (z.B. Paprika, Kohl, Karotten, Fenchel, Aubergine etc.), zuckerarme Früchte (z. B. Kiwis, Himbeeren, Erdbeeren, Orangen etc.), hochwertiges Vollkorn und gesunde Fette (z. B. kaltgepresstes Olivenöl, Walnussöl, Leinsamenöl).
Kann man mit der Candida-Diät abnehmen?
Radikales Abnehmen steht bei der Candida-Diät nicht an erster Stelle, doch durch die starke Reduktion an Lebensmitteln sowie den Verzicht auf Zucker kann man auf jeden Fall einige Kilos verlieren. Ein funktionierender Darm, der hier im Fokus steht, geht natürlich immer mit einem schlanken, fitten und rundum gesunden Körper einher.
So lange solltest du die Candida-Diät durchführen
Experten raten dazu, die Anti-Pilz-Diät nicht zu lange anzusetzen oder zumindest Nahrungsergänzungsmittel zum Speiseplan hinzuzuaddieren, damit es zu keinen Mangelerscheinungen kommt. Die Kost ist sehr reduziert, deshalb kann die Diät über einen längeren Zeitraum hinweg dem Körper Spurenelemente und Vitamine entziehen. Grundsätzlich gibt es aber keine Mindestgrenze, wie lange man das Candida-Konzept durchhalten soll – Disziplin und Durchhaltevermögen braucht es aber auf jeden Fall.